KLINIK-STRESSTEST

Landesbasisfallwerte

Die COVID-19-Krise und die Auswirkungen auf die Krankenhausfinanzierung

FRAGESTELLUNG

Wie werden sich die Landesbasisfallwerte ab 2021 entwickeln und was bedeutet das für die Erlöse der Krankenhäuser?

Die Einnahmenseite der gesetzlichen Krankenversicherungen ist ein wichtiger Faktor für die jährliche Neuberechnung der Landesbasisfallwerte. Die COVID-19-Krise hat erhebliche negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und in der Folge auch auf die Einnahmen der gesetzlichen Krankenversicherungen.

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage:

Wie werden sich die Landesbasisfallwerte ab 2021 entwickeln und was bedeutet das für die Erlöse der Krankenhäuser?

Bibliomed und MEDIQON haben sich im Klinik-Stresstest dieser Frage angenommen und die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung mit der Finanzkrise 2008 und deren Auswirkungen auf die Landesbasisfallwerte verglichen. Einen ausführlichen Artikel dazu finden Sie im Oktoberheft 2020 von f&w. Zusätzlich haben wir in bewährter Manier MEDIQ-Views zum Thema erstellt, mit denen Sie die Auswirkung möglicher Entwicklungen selbst simulieren können.

Der Vergleich mit der Finanzkrise in den Jahren 2010/2011 zeigt sich in der Entwicklung der Landesbasisfallwerte zeitverzögert. Ein sogar noch stärkeres negatives Szenario kann für die Jahre 2021 und 2022 aufgrund der Covid-19 Krise erwartet werden.

Folgerungen aus der Sicht von MEDIQON

Erkenntnisse

Die wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Krise sind deutlich negativer als die der Finanzkrise 2008.

Ohne ein Gegensteuern der Politik ist eine ungünstige Entwicklung der Landesbasisfallwerte zu erwarten.

Die geforderte und erwartete Verlagerung stationärer Leistungen in den ambulanten Bereich verstärkt die negative Entwicklung der Erlöse weiter.

Bei einem Rückgang der Landesbasisfallwerte um -1,5% und einer Ambulantisierung von nur 20% der möglichen ambulant behandelbaren stationären Fälle ergeben sich für die Bundesländer Erlösrückgänge zwischen -2,2% bis -3,2%.

Ihre MEDIQ Views zu den ambulant-sensitiven Krankheiten

ICD-Verteilung

In diesem Dashboard können Sie überprüfen, wie sich die ASK-Gruppen hinsichtlich ihrer Fallzahlen auf die einzelnen Hauptdiagnosen verteilen.

Diese MEDIQ View zeigt Ihnen die Hauptdiagnosen an, die in einer ASK-Gruppe zusammengefasst sind. Es dient ausschließlich der Information, ohne dass daraus besondere Erkenntnisse abgeleitet werden können.

DRG-Verteilung

Wählen Sie durch Mausklick im Balkendiagramm links eine ASK-Gruppe aus. Im rechten Balkendiagramm sehen Sie anschließend, wie sich die Fallzahl auf die einzelnen DRGs verteilen.

Schließen Sie DRGs mit hohen Bewertungsrelationen über den Filter in der rechten Leiste aus.

Führen Sie den Mauszeiger auf einzelne Elemente, um sich weitere Informationen anzeigen zu lassen.

Bei den meisten ASK-Gruppen entfällt der Großteil der Behandlungsfälle auf gering bewertete DRGs. Dies triff allerdings nicht auf die ASK-Gruppen „Gonarthrose“ und „Krankheiten der Sehnen und der Weichteile“ zu.  

ASK und Erlöse

Wählen Sie durch Mausklick im Balkendiagramm eine ASK-Gruppe aus. Im rechten Balkendiagramm sehen Sie anschließend, wie sich die Fallzahl auf die einzelnen Gruppen an Bewertungsrelationen verteilen. Je niedriger die Bewertungsrelation, umso wahrscheinlicher können die Fälle ambulant behandelt werden. Die orange Kurve kumuliert die Fallzahlen der Bewertungsrelationen von links nach rechts und weist den erreichten Prozentanteil an der Gesamtfallzahl aus.

Die Erlösvolumen und vermeintlichen ambulanten Fallzahlen können Sie mit den Prozentwerten der Bertelsmann-Studie kalkulieren. Dazu wählen Sie rechts ASK-Fallzahl %-Anteil aus. Alternativ klicken Sie ASK-Fallzahl 100% an und schließen hohe Bewertungsrelationen aus. Die ambulanten Fallzahlen und Erlösvolumen werden dann ausschließlich über die von Ihnen gesetzten Filter ermittelt und nicht mit den Prozentwerten der Bertelsmann-Studie kalkuliert.

Die in der Bertelsmann-Studie angenommen Prozentanteile der ambulant behandelbaren Fälle in den einzelnen ASK-Gruppen sind teilweise plausibel in einigen Gruppen aber auch absolut unplausibel.

Wählen Sie die Herzinsuffizienz aus, sehen Sie, dass 75% aller in Deutschland behandelten Fälle mit dieser Hauptdiagnose in eine Bewertungsrelation fallen, die kleiner als 0,800 ist. Der in der Studie ausgewiesene Wert ist rechts neben der ASK-Gruppe angegeben und beträgt 64%. Wählen Sie die Gonarthrose aus, erkennen Sie, dass der angegebene Wert von 58% sehr unwahrscheinlich ist.

Krankenhäuser und ASK

Um einzelne Bundesländer oder nur Standorte bestimmter Größen zu untersuchen, treffen Sie bitte in der rechten Leiste eine Auswahl.

Klicken Sie auf Standorte oder ziehen Sie mit gedrückter Maustaste den Zeiger über die Karte, um die Ansichten zu filtern. Über einen Klick auf das Balkendiagramm lassen sich die Daten ebenfalls Filtern. Führen Sie den Mauszeiger auf einzelne Elemente, um sich weitere Informationen anzeigen zu lassen.

Führen Sie den Mauszeiger auf die Karte. Es erscheint in der linken oberen Ecke der Karte eine Symbolleiste, die Ihnen Funktionen zur Auswahl von Elementen in der Karte und zum Schwenken und Zoomen der Karte zur Verfügung stellt.

666 Krankenhäuser behandeln einen überdurchschnittlich hohen Anteil (>25%) an ambulant-sensitiven Krankheiten (ASK).

Standorte mit einer geringen Gesamtfallzahl weisen im Durchschnitt einen höheren Anteil an ASK auf. Standorte mit einer höheren Gesamtfallzahl weisen im Durchschnitt dagegen einen geringeren Anteil an ASK auf.

Die Standorte in Sachsen-Anhalt haben im Durchschnitt den höchsten Anteil an ASK, die Stadtstaaten und Baden-Württemberg den geringsten.

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