Welchen Einfluss hat das ambulante Versorgungsangebot auf den Anteil an Patienten mit ambulant-sensitiven Krankheiten, die stationär behandelt werden?
Die Bertelsmann-Studie mit dem Namen „Zukunftsfähige Krankenhausversorgung“ geht von einer hohen Zahl an stationären Behandlungen in Krankenhäusern aus, welche zukünftig ambulant behandelt werden können. MEDIQON und Bibliomed haben im Klinik-Stresstest „Ambulant-sensitive Krankheiten“ die Annahmen der Studie überprüft.
Das Ergebnis: Je nachdem, wo die Grenze für die Fallschwere gezogen wird, ab der eine ambulante Behandlungsmöglichkeit als plausibel erscheint, könnten 2,5 bis 3,5 Millionen Fälle aus der stationären in die ambulante Versorgung wechseln.
Hat der ambulante Bereich die Kapazitäten,
diese Patienten medizinisch ausreichend zu versorgen?
Warum werden diese Fälle heute stationär und nicht ambulant behandelt?
Mit dem aktuellen Klinik-Stresstest gehen MEDIQON und Bibliomed der Frage nach, welche regionalen Behandlungsunterschiede sich bei einer ausgewählten ambulant-sensitiven Krankheit finden lassen und ob eine Korrelation zu der Arztdichte besteht.
Um diese Aspekte zu untersuchen, wurde exemplarisch die Herzinsuffizienz ausgewählt, da diese Erkrankung mit jährlich knapp 455.000 stationären Fällen den größten Anteil an allen ambulant-sensitiven Behandlungsgruppen aufweist.
Folgerungen aus der Sicht von MEDIQON
Erkenntnisse
Überproportional viele stationäre Behandlungen finden sich in den neuen Bundesländern und im nördlichen und östlichen Bayern.
Je geringer die Besiedlungsdichte einer Region, umso mehr Fälle werden stationär behandelt.
Je geringer die regionale Arztdichte, umso höher die stationäre Behandlungshäufigkeit.
Einige Regionen, besonders Niedersachsen, brechen aus den erkennbaren Mustern aus.
Ihre MEDIQ Views zur Wechselwirkung stationär-ambulant
ASK und Arztdichte nach Kreisgebieten
Um mehr Informationen angezeigt zu bekommen, führen Sie den Zeiger bitte auf ein Kreisgebiet. Um einzelne Bundesländer zu untersuchen, treffen Sie bitte in der rechten Leiste eine Auswahl.
Überproportional viele stationäre Behandlungen finden sich in den neuen Bundesländern und im nördlichen und östlichen Bayern. Eine Ausnahme bilden dabei die großen Städte. Eine geringere regionale Arztdichte scheint mit einer hohen stationären Behandlungshäufigkeit zu korrelieren, auch wenn das Bild sich nicht durchgängig so darstellt. So fallen zum Beispiel Regionen in Niedersachsen und Schleswig-Holstein aus diesem Muster heraus. Wählen Sie unten in der Karte nur alle neuen Bundesländer aus, dann werden die beschriebenen Muster besonders deutlich.
ASK und Altersgruppen nach Kreisgebieten
Um mehr Informationen angezeigt zu bekommen, führen Sie den Zeiger bitte auf ein Kreisgebiet. Um einzelne Bundesländer zu untersuchen, treffen Sie bitte in der rechten Leiste eine Auswahl. In der Kartendarstellung können Sie zwischen Kreisgebieten und Bundesländern rechts oben in der Seitenleiste wählen. Sie können die Darstellung filtern, indem Sie in der Karte oder in dem Balkendiagramm auf einzelne Elemente klicken (Mehrfachauswahl mit gedrückter STRG-Taste).
Wie zu erwarten, finden sich in den höheren Altersgruppen zunehmend mehr stationäre Fälle mit der ambulant-sensitiven Krankheit Herzinsuffizienz. Patienten mit dieser Hauptdiagnose aus Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern werden prozentual auffällig mehr stationär behandelt, als statistisch zu erwarten wäre.
ASK und Siedlungsräume
Um mehr Informationen angezeigt zu bekommen, führen Sie den Zeiger bitte auf einen Eintrag in der Tabelle. Sie können sich das Liniendiagramm für ausgewählte Bundesländer anzeigen lassen, indem Sie auf ein Bundesland klicken (Mehrfachauswahl mit gedrückter STRG-Taste).
Es ist eindeutig zu erkennen: Je geringer die Besiedlungsdichte einer Region, umso mehr Fälle werden stationär behandelt.
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